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KAIRO 2022

Leto zeigt Pareidolien aus Kairo

Die erste Hälfte des Jahres 2022 verbrachte Leto in Kairo als Stipendiat im Atelier der Städtekonferenz Kultur. Heimgekehrt ist er mit einer prallvollen Mappe mit den Ergebnissen seiner in den Strassen Kairos vorgefundenen Pareidolien. Pareidolien? Das ist das Phänomen, in Objekten, Gebäuden und Landschaften vermeintliche Gesichter oder Wesen zu

erkennen. Leto, der schon sein ganzes Künstlerleben lang Gesichter kreiert – keine Skulptur,
keine Zeichnung, die nicht mindestens Augen hat –, hat seine Entdeckungen fotografiert, gezeichnet, gemalt und mit Elementen wie der arabischen Typografie kombiniert. Das Resultat auf Plakaten, Karten und Emailleschildern.

MANIPULATOR

Holz, erstellt in Bad Ragaz 2021

Manipulatoren gibt es viele, positive wie negative...
Als ich die Anfrage erhielt, für die Schweizerische Triennale der Skulptur in Bad Ragaz, auf dem Felsvorsprung Guschakopf eine Figur zu entwerfen, war klar, dass man von diesem Fels aus, das darunter liegende Bad Ragaz ideal manipulieren kann. Der Manipulator ist der Feind des freien Denkens, und somit auch der Gegner der Kunst. Trotzdem setzte er gerade Skulpturen besonders gerne für seine Zwecke ein!

CORONA VIRUS

Holz, erstellt in Glarus 2020

Der Corona Virus durchdringt einfach alles, die Menschen, die Gesellschaft, die Kultur, und und und. So sind wir zum Schluss gekommen, dass es an der Zeit ist, einen Corona Virus zu Bauen den man seinerseits durchdringen kann. Der Virus bimmelte unablässig und in der Nacht leuchtete er wechselnd, in Farbigem schein. Ein schmaler Gang führte durch sein inneres, so dass man ihn wirklich auch durchdringen konnte.

GALLUS ILLUMINATI

Holz, erstellt Bremgarten 2019

Diese Figur hatte keinen Namen und keinen Titel, was dazu führte, dass ein heiteres Rätselraten begann, zu welcher Gattung dieses Wesen wohl gehören könnte. Am Ende der Ausstellung kristallisierte sich die Bezeichnung Leuchhenne raus.

 

BREAK UP YOUR BUBBLE

Holz montiert Uster 2019

Soziale Netzwerke wie Facebook, Youtube, Insta usw. geben vor zu wissen, was uns gefällt, wer wir sind und wer unsere Freunde sein sollen...
Glücklicherweise gibt es ein probates Gegenmittel: die Realität. Sie ist wesentlich komplexer als jeder Algorithmus. In der Realität kann man im Moment leben, für andere Menschen da sein und vor allem Zufälle zulassen. Man kann den Kontrollverlust genießen und sich treiben lassen.
Die Installation „Break up your Bubble“ stellt diesen Zustand bildnerisch dar und fordert dazu auf, sich für einen Moment zu öffnen und zu erfahren, was in dieser unvorbereiteten Realität eigentlich so passiert.  

MEIER 64

Eine Aussichtsturm Skulptur

2014 Holz montiert

Ich bin am Fuss des Tämbrigs, in der Villa am Aabach in Uster aufgewachsen. Der rund 500 Meter hohe Hügel – von aussen eher unspektakulär – gehört deshalb zu meinen angestammten Revieren. Viele Erinnerungen umranken seine Flanken ...

Natürlich auch das alljährliche 1. Augustfeuer oben auf dem Gipfel. Kreuz und quer schiesst Feuerwerk durch die Luft. Bei schönem Wetter steigen das ganze Glatttal hinunter die Raketen. Mir war schon lange klar, dass ich an diesem besonderen Ort einmal eine Figur bauen und anzünden möchte.

„Meier 64“ ist von vielfältigen Erlebnissen und Geschichten geprägt, die sich auf Tämbrig abgespielt haben. Ein Gesicht wie eine Maske, die von hier aber auch aus Übersee stammen könnte. Das Ganze aus Brettern und Latten gebaut, roh und wild, wie einst die Hütten auf dem Abenteuerspielplatz Holzwurm.

Man konnte in die Figur hineinsteigen und es sich im Inneren auf bequemen Sitzsäcken gemütlich machen. Denn der Tämbrig ist für mich ein idealer Ort, um abzuschalten und die Aussicht zu genießen.

BRAINFOOD

2015, Holz montiert

Diese Arbeit setzt sich damit auseinander, dass wir uns heutzutage keine Telefonnummer, keinen Geburtstag, keinen Weg und eigentlich auch sonst kaum noch etwas merken müssen. Das weiss alles unser Smartphone... Es ist stets zu Diensten, aber heimtückisch. Offenbar ernährt es sich von unserem Gehirn.

WATCH

2011 Holzmontiert und bemalt

Watch ist ein fauler Kerl. Übrigens der Erfinder des Faulenzens. Es gibt sogar Leute, die behaupten, er sei noch fauler als ein Faultier. Als er diesen Hochsitz entdeckte, konnte er deshalb nicht so einfach vorbeischlurfen. Er mühte sich hoch, doch das war so anstrengend, dass er beschloss, gleich da oben zu bleiben.
Meine Idee war es, einen Hochsitz zu bauen. Hochsitze werden ja eigentlich zum Jagen gebraucht. Was machen die Jäger eigentlich da oben? Sie sitzen und warten. Eigentlich eine schöne Sache. Wenn man da so wartet, hat man doch wunderbar Zeit die Landschaft zu betrachten und zu lauschen.
Watch dient mir als Vorbild und zweites Ich, denn in seinem Inneren ist ein bequemer Beobachtungsort eingerichtet.
Der Hochsitz von Watch steht auf Stützen. Er ist an einen Baum gelehnt, an dem er mit einem Seil angebunden ist. Über eine Leiter kann man hinaufsteigen. Die Konstruktion ist aus Holz, die Verkleidung von Watch aus Schindeln.

PÄNG!

2011 Holz gesägt und bemalt


Bei dieser Arbeit steht ein allseits bekanntes Phänomen im Mittelpunkt: Wir Menschen werden wie magisch von Dingen angezogen, die in irgendeiner Form knallen. Aufgefallen ist mir das bei der Lektüre einer Gratiszeitung. Da wird man ja förmlich zugeballert. Wer hier nach fundierter Information sucht, sucht vergebens. Erstaunlich, aber den Leuten gefällt’s. Also dachte ich mir, das sollte ich auch einmal versuchen. Und siehe da, ich habe viel Lob für meine Arbeit erhalten. Mir ist allerdings nicht so recht klar, was ich davon halten sollte.    

GORILLA

2009, Einwegpaletten geschraubt
Die Idee war die Besucher in einen Raum zu locken in dem sie nicht wissen ob sie genussvoll nichts tun sollten oder körperlich aktiv werden. Dem Raum habe ich die Aussenform eines Mächtigen Gorillas gegeben durch dessen Mund man in den Raum steigt. Schon das Gesicht des Gorillas ist nicht klar, gähnt er nun oder brüllt er? Der Gorilla steht natürlich für Kraftstrozterei, aber wer Gorillas kennt weis das sie ausgesprochen gediegene wesen sind. Drinnen ist ein Fitnesstudio eingerichtet mit Hanteln, Expander und allem drum und dran nur das Fitness gerät ist so bequem und die Aussicht so friedlich, das wohl kaum jemand auf die Idee kommt sich zu betätigen da der Raum aber sehr klein ist und all diese Sachen einem förmlich vor der Nase baumeln ist das mit den gedankenlosen Geniessen auch nicht so einfach.

LUNCH

2008 Holz geschraubt bemalt
Lunch stand direkt vor dem Eingang einen Bürohauses welches sich direkt neben einem Schlachthof befand. So ging es logischer weise um das Thema fressen und gefressen werden. Die Figur stand so dass man sich prima zum essen in ihren Mund setzen konnte. Nun neben der Figur befindet sich ein Comic der erklärt was da bei Lunch von Zeit zu Zeit so vor sich geht. Also manchmal wenn es Hunger hat beisst er herzhaft zu und verspeist die Person die sich in seinem Mund befindet. Leider ist sein Bauch aber sehr klein und er muss darum nach einer Weile den Rest wider ausspucken. Interessanter weise findet da so eine Art Metamorphose statt und man kommt als Holzfigur wider Raus.

HYPE

2008 Alte Motorhauben genietet
Hype ist der Altar der Inhaltslosigkeit. Es geht bei dieser Installation darum die Menschen zu beeindrucken, ohne ihnen wirklich was zu vermitteln. Ich nutze dazu eine sakrale Präsentationsweise mit Stufen und Gleichseitigkeiten, weil das immer so schön abgehoben wirkt. Im Zentrum steht diese Figur, die einen versucht zu hypnotisieren, darüber ist dieses Schild mit dem Schriftzeichen. Ich habe keine Ahnung, was es bedeutet, aber die meisten Leute nahmen an, dass das wohl der Kern der Aussage sein muss und diskutierten, was es wohl zu bedeuten hat. Ich habe es einfach von einer Nudelsuppenpackung abgeschrieben.

SLOWLY

2007 Holz geschraubt
Slowly ist eine Baumhaus Figur, die auf dem Gelände der Kinderpsychiatrischen Anstalt Neuhaus bei Bern realisiert wurde. Baumhäuser haben an sich die Eigenschaft etwas verträumtes aus zu strahlen. Im innern dieser Figur war ein Klangbett angebracht .
Unter einem Klangbett muss man sich ein eine flache Kiste vorstellen auf deren Unterseite viele Saiten gespannt sind. Legt man sich nun aus diese Kiste und beginnt die Saiten zu schlagen, setzten sich deren Schwingungen in der eigenen Körper fort und das hat eine unglaublich entspannende Wirkung.

DOW JONES

2006 Plastikfolie geschweisst
Dow Jones ist eine Arbeit, die ich 2006 entwickelt habe. Die aber im letzten Jahr enorm an Aktualität zugelegt hat, was eigentlich absehbar war. Die ganze Börsengeschichte geht ja immer rauf und runter, so ist eigentlich schon vorprogrammiert, dass meine Figur irgendwann in Zukunft wieder sehr Aktuell sein wird. Die Figur besteht aus drei Luftkammern, die je mit einem Haarföhn ausgestattet sind. Diese wiederum sind an einen Bewegungsschalter angeschlossen, welche auf Stützen montiert sind und rund um die Figur stehen. Erst wenn alle Luftkammern prall gefüllt sind steht Dow Jones. Das ganze hat aber einen Hacken. Die Luftkammern haben Löcher und bleiben nur prall, wenn die Föhne laufen. Da aber die Bewegungsschalter die Angewohnheit haben nach kurzer Zeit ab zu schalten, muss man fortlaufend um die Figur zirkulieren. Sonst fällt das Gebilde aus warmer Luft in sich zusammen.

INVESTOR

2007 Campingplachen genäht 
Investor ist der perfekte Ort um Börsen Kurse zu studieren. Da kann man es sich so richtig gemütlich machen und den anderen beim arbeiten zu schauen.

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